„Bildung beinhaltet auch Bewegung“
Millionenprojekt abgeschlossen: Auch Minister Füracker zeigt sich beeindruckt von Hallenbad und Turnhalle
„Sehr erfrischend“ sei es gewesen, sagt Realschuldirektor Alexander Peintinger, der als Erster ins Wasser in das Becken des generalsanierten Hallenbads gesprungen ist. Der Abschluss des knapp acht Millionen Euro teueren Projekts bedeute einen großen Tag für Roding und den Landkreis, waren sich die Festredner, unter anderem Bayerns Finanzminister Albert Füracker, am Mittwoch bei der Wiedereröffnung einig, zumal die Sportstätten nicht nur von den Schülern, sondern auch von Vereinen und Privatpersonen genutzt werden können. Quasi als erste Amtshandlung an seiner neuen Schule begrüßte Konrektor Markus Gruber die Gäste in der voll besetzen Turnhalle, die „zum ersten Mal wieder mit Leben gefüllt“ wurde. Bildung sei extrem wichtig, sagte Landrat Franz Löffler, dafür müsse auch die richtige Infrastruktur geschaffen werde. Der Landkreis als Sachaufwandsträger habe deshalb die Generalsanierung von Hallenbad und Turnhalle in die Hand genommen: „Jeder Euro, der in diesem Bereich investiert wird, ist sehr gut angelegt“, befand Löffler.
7,9 Millionen Euro Kosten
Nach über 50 beziehungsweise 40 Jahren seien Hallenbad und Turnhalle sehr sanierungsbedürftig gewesen, erläuterte der Landrat die Notwendigkeit der Maßnahme. Die Mitte 2023 begonnen Arbeiten wurden nun nach zwei Jahren planmäßig weitestgehend abgeschlossen, beim Zeitplan, und bei den Kosten von insgesamt 7,9 Millionen Euro sei eine Punktlandung geglückt, freut sich Löffler. Er dankte Finanzminister Füracker für den Zuschuss des Freistaates Bayern in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Außerdem gab es von der KfW 1,7 Millionen Euro für die energetische Sanierung, so dass für den Landkreis als Sachaufwandsträger 2,8 Millionen Euro an Kosten bleiben. Die Entscheidung für die Erneuerung sei eng mit der Stadt Roding abgestimmt gewesen. Der Gebäudekomplex präsentiere sich nun modern, unter anderem durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einer hinterlüfteten Holzfassade energieeffizient sowie barrierefrei. Dass der Bedarf nach den Sportstätten nicht nur schulisch groß sei, sondern auch die örtlichen Vereine auf diesen Tag gewartet hätten, zeige sich daran, dass Bad und Halle von Beginn an voll ausgebucht seien. Einige Restarbeiten stehen im Hallenbad noch an, in drei Wochen wird es aber komplett nutzbar sein, somit werde auch ein fast nahtloser Übergang zur Freibad-Saison geschaffen. Auch der Außenbereich ist noch nicht ganz fertig, dieser wird aber mit einer Besonderheit aufwarten können: Einige Pflanzen, die derzeit noch die Landesgartenschau in Furth im Wald schmücken, werden dort eine neue Heimat bekommen.
Dank an alle Beteiligten
Löffler dankte allen am Bau Beteiligten, unter anderem Architekt Norbert Raith mit seinen Mitarbeitern, Christoph Serwuschok vom Hochbauamt des Landratsamts, Hausmeister Johannes Batzl, Schulleiter Alexander Peintinger, der Stadt Roding sowie der Bundeswehr, die zwei Jahre lang ihre Turnhalle kostenlos für den Schulsport zur Verfügung stellte. Er komme sehr gerne nach Roding und in den Landkreis Cham, sagte Minister Füracker, die Region habe eine tolle Entwicklung genommen. „Bildung beinhaltet auch Bewegung“, betonte er, deshalb sei es dem Freistaat wichtig, den Schulen gute und funktionelle Sportstätten zur Verfügung zu stellen.
Viele Synergieeffekte
„Es ist bemerkenswert, was hier entstanden ist“, lobte er. Füracker betonte die vielen Synergieeffekte, da Hallenbad und Turnhalle in Roding auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Lange mussten die Rodinger ganz ohne Bad auskommen, jetzt gehe nach dem Freibad auch das Hallenbad wieder in Betrieb – „es ist deshalb ein ganz besonderer Tag für uns“, sagte Bürgermeisterin Alexandra Riedl. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, beide Bäder zu sanieren, so die Rathaus-Chefin. Ebenso sei es sehr wichtig, dass die Turnhalle nun außerhalb der Unterrichtszeiten von den Vereinen genutzt werden kann, der Bedarf sei sehr groß. Sie dankte allen Beteiligten der Baustelle. Der Gebäudekomplex mit Hallenbad unten und Sporthalle oben sei eine Herausforderung gewesen, der man sich aber gerne gestellt habe, so Architekt Norbert Raith. Nun seien alle Anforderungen an eine moderne Sportstätte erfüllt. Ein Aufzug, rollstuhlgerechte Parkplätze, barrierefreie Umkleiden und ein mobiler Beckenlift sorgen für Barrierefreiheit. Auch sei Nachhaltigkeit bei Planung und Ausführung wichtig gewesen. Optisch sticht das Gebäude nun durch seine Fassade aus heimischen Holz heraus. Weil auf der Baustelle viel zusammengeholfen wurde und das Zusammenspiel aller Beteiligten sehr gut war, hätten Zeit- und Kostenrahmen eingehalten werden können, freut sich der Architekt.
Direktor springt ins Wasser
„Für wen macht man das alles? Für die Schüler“, machte Realschuldirektor Peintinger, deutlich. Er sei glücklich, dass es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibe, sondern Landkreis und Freistaat in die Bildung investierten und mit dieser großen Maßnahme nun auch die Sanierung der kompletten Schule beendet sei. Mit Hallenbad, Turnhalle und dem angrenzenden Kreissportfeld habe die Schule alle Möglichkeiten, freute sich Peintinger auch als Sportlehrer. Auch er dankte noch einmal der Bundeswehr für die „tolle und unkomplizierte Zusammenarbeit“. An einem solchen Tag könne man schon einmal ins kalte Wasser springen, meinte Peintinger, was er dann (wenn auch als Einziger) durchzog. Für die sehr gelungene musikalische Mitgestaltung des Festakts sorgten schulintern der Blechschodn und der Chor, die viel Applaus für ihre Darbietungen bekamen. Die Segnung der Räume erfolgte durch Stadtpfarrer Matthias Kienberger und die evangelische Seelsorgerin Ruth Endes.
(Quelle: Bayerwaldecho vom 18.09.2025)